Schenkung

Schenkung

Diana Spies-Pope, Nichte von Konrad (Cosja) Spies, kam im Oktober von Oregon/USA nach Deutschland, im Gepäck einen wahren Schatz, den sie der WSGD als Schenkung überreichte: Handschriftliche Briefe von Konrad Spies in russischer Sprache an seine Mutter Sophie Spies, einige maschinengeschriebene in deutscher Sprache, außerdem Briefe an andere Verwandte sowie selbst verfasste Aufsätze. In den vielen, teilweise sehr humorvollen Briefen widerspiegelt sich detailreich der Alltag in Haus und Garten von Walter Spies. Dem uns überreichten Konvolut liegen  zahlreiche Negative von Fotos bei, die zwischen 1930 und 1932 auf Bali entstanden waren.

Konrad Spies, geb. 1904, hatte seine Kindheit und Jugend in Moskau erlebt.  Durch seine Mutter Sophie Spies, eine gebürtige Russin, der ‚russischen Seele‘ aufs innigste verbunden, fühlte er sich nach der Flucht der Familie in Deutschland immer fremd und so zog es auch ihn ins ferne Bali zu seinem Cousin Walter Spies.

Im Juni 1930 kam er über Batavia (Jakarta) nach Bali in dessen Anwesen, wo er in den gesamten Alltag einbezogen und somit zu einem intimen Zeugen wurde. Er lernte in den folgenden knapp zwei Jahren alle Besucher kennen und als Aufnahmeleiter am Set des Filmes ‚Insel der Dämonen’ erhielt er einen besonderen Einblick in die Lebensumstände seines Cousins.

Am 5. März 1932, nachdem die legendäre Fliegerin Elly Beinhorn eingetroffen war, kam es zu einer folgenschweren Entscheidung: die furchtlose Elly Beinhorn wünschte sich, unterstützt von ihren Gastgebern, ein Bad im Meer.  Dabei wurde Konrad Spies von einem Hai so heftig attackiert, dass er an den Folgen dieses Angriffs im Krankenhaus von Denpasar verstarb.

Briefübersetzungen